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Lichtenreuth ist das neue Stadtviertel südlich der Nürnberger Innenstadt. In den kommenden Jahren entstehen hier Wohnungen, Einkaufsmöglichkeiten, Büros und eine vielfältige soziale Infrastruktur. Ausgedehnte Park- und Grünflächen laden zur Freizeitgestaltung ein. Im Quartier wird ein innovatives Mobilitätskonzept umgesetzt. Nebenan errichtet der Freistaat Bayern die Technische Universität Nürnberg. Wo jahrelang Stillstand herrschte, zieht neues Leben ein.


RAHMENPLAN

Grundlage der Planung ist ein Konzept des renommierten Rotterdamer Büros West 8, urban design & landscape architecture. Der darauf aufbauende städtebauliche Rahmenplan gliedert das Gesamtareal in unterschiedliche Module, die zeitlich versetzt geplant und realisiert werden.

Modul I: Wohngebiet für 4.000 Einwohner mit Versorgungszentrum, Kitas und Schule. Dazu „Lichtenreuth naturnah“ als Fläche für den Artenschutz und ökologischen Ausgleich.

Modul II: Urban gemischte Nutzung aus Wohnen, Gewerbe sowie soziale und kulturelle Einrichtungen.

Modul Uni: Technische Universität Nürnberg (realisiert durch den Freistaat Bayern). Mehr zu Modul Uni

MOBILITÄT

Lichtenreuth räumt dem nicht-motorisierten Verkehr, also Fußgängern, Radfahrern und dem ÖPNV Priorität ein. Ein Netz von Rad- und Fußwegen, einige davon mit übergeordneter Bedeutung, verbindet das neue Viertel mit dem umliegenden Stadtgebiet. Die geplante Verlängerung der Straßenbahnlinie 7 bietet die Möglichkeit, drei neue Haltestellen innerhalb des Planungsgebiets zu schaffen. Der neue Quartiersplatz an der Nerzstraße erhält einen direkten Zugang zum U-Bahnhof „Hasenbuck“.

Die Erschließung für den motorisierten Verkehr erfolgt über Knotenpunkte an der Ingolstädter Straße und der Nerzstraße. Gebietsfremder Durchgangsverkehr wird vermieden. Parkraum entsteht in Tiefgaragen unter den einzelnen Gebäuden. Öffentliche Besucherstellplätze bleiben den hochfrequentierten Bereichen vorbehalten. Ein Mobilitätsbüro soll Sharingmodelle für Auto und Fahrrad anbieten und Anwohnerinnen und Anwohner bei Fragen zur Mobilität beraten. All das dient dazu, wertvolle öffentliche Flächen als Aufenthalts- und Begegnungsräume zu erhalten.


GRÜNFLÄCHEN

Herzstück von Lichtenreuth ist ein Stadtteilpark, der sich von Ost nach West durch das gesamte Stadtviertel zieht und es mit dem Volkspark Dutzendteich verbindet. Mal naturnaher Ruheraum, mal Sport- und Freizeitgelände, mal grüner Nachbarschaftstreff: Der Park verändert immer wieder seinen Charakter. Im Westen sind Spielplätze und mit Bäumen bestandene Rasenflächen geplant. Im Osten entsteht ein Aktivpark für alle Altersgruppen, der quartiersübergreifend genutzt werden soll.

Ergänzt wird der Stadtteilpark durch ein Netzwerk an grünen Straßenzügen, weiteren Parkflächen, grünen Plätzen sowie privaten Gärten und Kleingärten innerhalb des Stadtviertels. Mit „Lichtenreuth naturnah“ wird außerdem ein weitgehend ungestörter Naturraum geschaffen, der dem Artenschutz und ökologischen Ausgleich dient.

ARTENSCHUTZ

Wo neues Leben entsteht, gilt es altes zu schützen. Eine wichtige Rolle bei den Planungen für Lichtenreuth spielt daher der verantwortungsvolle Umgang mit der vorhandenen Flora und Fauna. Experten erfassten vorab die Populationen verschiedener Tiergruppen, darunter Fledermäuse, Vögel, Reptilien, Heuschrecken und Tagfalter. Auf Basis dieser Erhebungen entwickelten sie ein Programm mit mehr als 20 Maßnahmen, das dafür sorgt, dass sich der Erhaltungszustand dieser Populationen nicht verschlechtert. Eine davon ist die Schaffung großflächiger Ersatzlebensräume für die Zauneidechse im Dürrenhembacher Wald. Mehr als 21 Hektar Waldfläche werden für diese und andere externe Maßnahmen zum Artenschutz aufgewertet. 

Auch in Lichtenreuth selbst passiert einiges. Naturnahe Vegetationsräume werden gesichert und ausgebaut. Habitat-Bäume und alte Gehölzbestände bleiben wo immer möglich erhalten. Spezielle Nistkästen bieten Fledermäusen, Grünspecht oder Wendehals künftig ein neues Zuhause. Zusätzlich werden an verschiedenen öffentlichen Gebäuden künstliche Fledermausquartiere geschaffen. Fachkundige Zoologen haben mit dem Abfang von Reptilien begonnen. Rund 900 Tiere konnten bislang erfolgreich umgesiedelt werden.